Firmenjubiläum 150 Jahre
Tischlerei Unnerstall - 5 Generationen
Aufgrund der Pandemie haben wir das Jubiläum nur mit unseren Mitarbeitern und deren Partnern gefeiert.
Tischlerei Unnerstall - 5 Generationen
Aufgrund der Pandemie haben wir das Jubiläum nur mit unseren Mitarbeitern und deren Partnern gefeiert.
Eröffnungswochenende im April 2011. Die neuen Geschäftsräume werden bezogen
Jens Unnerstall wird Geschäftsführer der Unnerstall Holzverarbeitung GmbH
Spatenstich am 1. Mai 2010. Beginn der Bauarbeiten am neuen Standort
Großbrand in der Tischlerei
Durch dieses Feuer wurde ein Großteil unserer Produktion durch das Flammenmeer vernichtet.
Wir feiern unser 135-jähriges Firmenjubiläum mit der Eröffnung unserer Ausstellung in Wellingholzhausen.
Die traditionellen Tischlereiarbeiten können nur noch teilweise ausgeübt werden, denn der Treppenbau hat sich trotz mancher Konjunkturtäler zu einer überraschenden Erfolgsstory entwickelt. Gerade recht für Sohn Jens Unnerstall einzusteigen und gemeinsam mit den Eltern den Betrieb zu führen. Als Betriebstechniker und Tischlermeister hat er in Partnerbetrieben seine Kenntnisse erweitert und wird zum Motor einer weiteren Rationalisierung. Diese verschafft jene zusätzliche Leistungsfähigkeit, welche auch notwendig ist: Im Frühjahr 2006 trennt sich der Vertrieb vom Unternehmen und seitdem sind die Unnerstalls wieder auf sich allein gestellt, wie schon Generationen zuvor, jedoch weiterhin mit Treppenmeister als starker Know-How-Partner. Nach vorübergehendem Produktionsrückgang knüpfen wir mit einem Ausstoß von 30 Treppen monatlich bald wieder an frühere Spitzenauslastungen an und wollen innerhalb der nächsten zwei Jahre den Umsatz verdoppeln. Alles spricht dafür: Das Vertrauen von bisher über 3.000 zufriedenen Treppenkunden, und ein einsatzfreudiges Mitarbeiterteam, dem Qualität genauso ein Anliegen ist wie den Unnerstall-Generationen.
Der entscheidende Wandel beginnt 1992 mit dem Beitritt zur Treppenmeister-Partnergemeinschaft, einer internationalen Kooperation von handwerklichen Holztreppenherstellern. Unter dem Motto „Viele können mehr als einer“ profitieren wir von bahnbrechenden Erfindungen, von der gemeinsamen Entwicklungs- und Marketingabteilung und der Treppenmeister-Zentrale. Der Verkauf wird dem verschwägerten Vertriebsunternehmen übertragen und unsere stürmische Expansion wird von ebensolchen Erweiterungen der Produktionsanlagen begleitet.
Ernst-August Unnerstall übergibt die Firma an seinen Sohn Ernst Unnerstall. Dessen gründliche Ausbildung und die Erfahrung aus Innungsaufgaben, wie die des Obermeisters, bewähren sich in den wirtschaftlichen Umbrüchen des Tischlereigewerbes. Wir beginnen, uns auf bestimmte Arbeiten besonders zu spezialisieren wie die Türen-Renovierung.
In der Zeit des Aufbaues nach dem 2. Weltkrieg und nach dem Tod des Vaters übernimmt Ernst-August Unnerstall den Betrieb, inzwischen die dritte Unnerstall-Generation. Hobel und Stechbeitel sind nach wie vor im Einsatz, aber immer mehr Maschinen ersetzen bald die frühere mühsame Handarbeit in einer wiederum erweiterten Werkstatt. „Vor der Zufahrt zu unserer ersten Werkstatt und zum Wohnhaus. Opa und Oma sind noch immer wohlauf und nehmen rege Anteil am Geschick unseres Unternehmens“.
Ist mit Franz Unnerstall die nächste Generation an der Reihe. Das Geschäft wächst trotz der schwierigen Zeiten nach dem 1. Weltkrieg und der Weltwirtschaftskrise, und eine Werkstatt wird angebaut. Neben der Bautischlerei wird auch feiner Innenausbau gefertigt, nach der Devise „Von der Wiege bis zur Bahre“. Übrigens war damals eine Zeit, wo die Familienmitglieder nicht in der Firma mitarbeiten mussten, sondern mitarbeiten durften. Denn jeder war glücklich, überhaupt Arbeit zu haben. Die Handwerkerfamilie vor der eigenen Werkstatt: Von links nach rechts die Eltern Wilhelm und Elisabeth Unnerstall, und die Söhne Franz, Heinrich, Josef und Kaspar Unnerstall.
Dieses Datum ist in unserer Familie als Gründungsjahr mündlich überliefert. Der junge Tischlermeister Wilhelm Unnerstall hat damals wohl bei Stumpe die Meisterstelle übernommen, um neben der Zimmerei eine Tischlerei einzurichten. 1880 heiratete er die Tochter des Hauses und verlegt sich immer mehr auf die Tischlerei. Schon damals sind Treppen gebaut worden, so im Wohnhaus, welche von der Handwerkskunst des ersten Unnerstalls zeugt. „Im gleichen Jahr, als Wilhelm Unnerstall seine Anna Elisabeth heiratete, erschien im Verlag Winkelmann Berlin das Buch „Was willst du werden – Bilder aus dem Handwerkerleben“. So sah damals eine Tischlerwerkstatt aus.“
Auf der Placke, so hieß das älteste Gewerbegebiet von Wellingholzhausen, und so heißt noch heute die Querstraße, die zu unserem Betrieb und Wohnhaus führt. „Placke“ bedeutete früher „Flecken“. Vielleicht weist diese Ortsbezeichnung auch auf „Placken“ (sich "abplagen"). Denn hier waren schon seit Generationen viele Handwerker ansässig, so auch die Familie Stumpe, unser Vorgängerbetrieb. Dessen Zimmererkunst ist an wunderschönen Fachwerkhäusern noch heute zu sehen. „Unser Wohnhaus hat noch die Zimmerei Stumpe errichtet, vermutlich schon gemeinsam mit dem zukünftigen Schwiegersohn Wilhelm Unnerstall. Dass die Stumpes schon Generationen vorher als Zimmerer tätig waren, erkennt man am Firmenwappen der Stumpes, welches traditionell immer auf der Portalstütze eingeschnitzt wurde (ein Beispiel aus 1789).“